Was für ein fantastisches Wochenende! Darin sind sich Marcel, Carsten, Marie und Daniel einig, die am 02./03. September die vierte Auflage der „Swords of the Renaissance” der Schildwache Potsdam besucht haben. Wie schon die Jahre zuvor haben sich HEMA-Freunde aus ganz Deutschland und darüber hinaus im historischen Ambiente des Neuen Palais versammelt, um die Kampfkünste der Renaissance wieder aufleben zu lassen – sei es durch Workshops zu speziellen Themen oder durch das freie Fechten untereinander. Marie und Marcel waren erstmalig mit dabei und sehr begeistert von der lockeren, freundlichen Atmosphäre. Das Wetter hat auch in diesem Jahr wieder super mitgespielt, sodass wir uns auf den Wiesen des Palais austoben konnten. Ganz zu schweigen von der fantastischen Mittagsverpflegung…
Durch das breite Angebot konnte jeder seinen persönlichen Interessen nachgehen. Marie, Daniel und Carsten bekamen am Samstagvormittag durch Guy Windsor einen Einblick ins lange Schwert nach Philippo Vadi. Die Techniken unterscheiden sich in einigen Punkten von Fiore. Mitgenommen haben wir neben den Grundhaltungen ein Gefühl dafür, wo der Drehpunkt der Klinge liegen kann, um das Schwert in einer möglichst kleinen Bewegung auf die andere Seite des gegnerischen Schwerts zu bringen, ohne die eigene Deckung aufgeben zu müssen.

Am Nachmittag trennten sich die Wege: Carsten und Marie hatten mit Katja PoppenhägerSpaß mit dem langen Messer nach Lecküchner. Da es aufgrund der kurzen Klinge schnell ins Ringen geht, war das natürlich der absolute Favorit-Workshop von Marie 🙂 Davon abgesehen war es spannend, verschiedene Angriffe und Abwehrszenarien durchzuspielen und zu erfahren, dass es trotz der kurzen Klinge allerhand Möglichkeiten gibt, sich aus den unmöglichsten Situationen herauszukämpfen. Daniel lernte währenddessen bei Viktoria Chudinov, wie er mit dem Rapier und simpler Schrittarbeit den Gegner sicher treffen kann.

Während Marcel und Marie die Freiräume zwischen den Workshops zum sozialen und fachlichen Austausch (und jeder Menge Kaffeegenuss) nutzten, suchten sich Daniel und Carsten ein paar Gegner für das freie Fechten. So durften sie durch Cornelius von der Stahlakademie Leipzig den Kampf mit dem äthiopischen Shotel kennenlernen. Sehr spannend!
Zwei ungeplante Highlights gab es außerdem: Marie und Marcel erhielten noch eine kleine Lehrstunde bei Floris Gerber zum Thema Grifftechniken am langen Schwert (Take Home Messages: Lass das Brezeln! 😉 Und greife das Schwert näher am Knauf), während Daniel die Mittagspause und den Nachmittag nutzte, um noch mit möglichst vielen HEMA-Freunden zu fechten.
Außerdem konnten Carsten und Marie dabei zusehen, wie Ton Puey spontan das Montante unterrichtet. Hier nahmen wir mit, dass die Drehpunkte des Montantes gut ausgenutzt werden können, um trotz des Gewichts der Waffe agil und wendig bleiben und möglichst viel Kraft sparen zu können.
Und so wirkt dieses rundum gelungene Wochenende nach – durch neue Ideen fürs Training, Inspirationen zu neuen Fechtwaffen und durch schöne Erinnerungen an die vielen netten Leute, die unsere Hobbyszene ausmachen.



